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Marco Schuler
Kampfkirchen (verabschieden sich ab 12.10. im Kunstverein vom Außen)
Das Material ist zunächst banal: einfache Verpackungskartons aus dem Supermarkt nebenan, bei denen der Künstler sich noch nicht einmal darum bemüht hat, die Abdrücke der runden Flaschenböden zu vermeiden. Da sitzt der Künstler an seinem Tisch und formt aus den zuvor leer gesoffenen Getränkekartons seine Vorstellungen von einem metallisch glänzenden Andachtsraum als plastisches Gegenüber. Aus dem Abfall wird das Modell des Erhabenen im Zeitalter einer aggressiv beschleunigten Hochtechnologie gezeugt. Euphemistisch nennt der Künstler seine Kirchenflotte eine „Armada der guten Geister“. Dagegen erscheint die faustische Idee, wissen zu wollen, was die Welt im Innersten zusammenhält wie „alter Duft aus Märchenzeit.
„Kampfkirchen“, Marco Schuler, 2002, Karton, Hammerschlaglack/cardboard, hammerscales varnish
Fotos: Holger Albrich, https://holgeralbrich.de/